Heute widme ich mich mal wieder einem unbeabsichtigten Kernthema meines Blogs: Beiträge über Burgen und Ruinen. Ich habe mit meiner Freundin ein nicht ganz so schönes November-Wochenende für eine Wanderung in der Pfalz genutzt, wo man ausgehend vom kleinen Ort Annweiler neben drei Burgen auch an einigen sehr schönen Sandsteinfelsen vorbei kommt.
Dabei sind wir nicht irgendeinen Wanderweg gelaufen, sondern den Annweilerer Burgenweg[ref]“Er ist zwar kurz, aber er verspricht doch eine richtige Wanderung.“[/ref], einen vom Deutschen Wanderinstitut ausgezeichneten Premiumwanderweg! Wir haben dann auch zwei mal premium den falschen Weg an einer Abzweigung genommen, weil kein Schild vorhanden war und konnten so den Wanderhochgenuss noch etwas länger genießen. Davon abgesehen führt der Weg zunächst lange bergauf durch den Wald, bis man nach einem ersten Aussichtspunkt auf die umliegende Pfalz zu der Ruine der Burg Scharfenberg gelangt.
Von dieser ist noch der Bergfried vorhanden und man kann durch ein Portal und eine Treppe im Felsen das Plateau betreten, das früher die Grundfläche der Burg gebildet haben muss. Im vergangenen November war es dort eher kalt und zugig, man hatte aber schon einen ganz guten Ausblick auf die Hauptburg Trifels auf dem ersten Gipfel der Bergkette. Die Burg Scharfeneck war wohl nach ihrer Errichtung in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts zunächst hauptsächlich Gefängnis, später aber auch Stammsitz wichtiger Reichsbeamter. Seit fast 500 Jahren existiert sie aber nur noch als Ruine.
Anschließend kommt man an einigen schönen und sehr schmalen Sandsteinfelsen vorbei und gelangt zur Burg Anebos, von der nur noch sehr wenige Spuren übrig sind. So sieht man an dem zentralen Felsen noch Auflager für Balken. Von diesem zweiten Gipfel kann man zu einem Parkplatz hinabsteigen, der zwischen den Erhebungen des Felsmassivs gelegen ist. Der Anstieg zur Burg Trifels ist dann noch mal ganz schön anstrengend und man kann die Burganlage leider nur gegen Eintritt betreten. Trifels war im 12. und 13. Jahrhundert eine Reichsburg des römisch-deutschen Reiches und (mindestens für einige Wochen) Gefängnis für den englischen König Richard Löwenherz. In der aktuellen Form ist das Gebäude aber in der Nazi-Zeit wieder aufgebaut worden und entspricht eher nicht dem historischen Vorbild. Es beherbergt im Moment Nachbildungen der Reichskleinodien des römisch-deutschen Reiches. Statt diese zu besichtigen kann man aber auch den schönen Felsen genießen und dort klettern gehen. Der Annweilerer Burgweg führt dann vom Parkplatz der Burg Trifels am Fuße des Burgberges entlang zurück an den Rand des kleinen Kurortes.
3 Kommentare zu “Trifels: drei Burgen auf einen Streich”