Hvannavatn: See mit Meerblick

Die zweite Unterkunft unserer Hochzeitsreise auf den Färöer war das Gäste-Appartment mit Fjord-Blick des sehr gemütlich und stilvoll eingerichteten Cafe MorMor auf der südlichsten Insel Suðuroy, die wir nach gut zweistündiger, Übelkeit erregender Überfahrt mit der Fähre erreichten. Dort haben wir dann das ganz passable Wetter am ersten Tag unseres Aufenthalts für eine schöne Wanderung genutzt.

Direkt am Krankenhaus von Tvøroyri, dem Ort mit dem Fähranleger, beginnt der Wanderweg zum Hvannhagi, einem kreisrunden Tal mit einem See, dem Hvannavatn. Zunächst führt der Weg aus dem Ort hinaus entlang des steilen, grasigen Hanges nach Norden. Nach kurzem Aufstieg erreicht man eine kleine Hochebene, in der sich das Wasser sammelt und die bei unserem Besuch sehr durchfeuchtet war. Entlang der orangenen Markierungen folgt man gemächlich dem Wasser und steht plötzlich an einer atemberaubenden Steilküste. Das Land ist abgebrochen und hat sich in der Tiefe in saftig grünen Hügeln gesammelt. Unten findet sich auch der Bach wieder, der sich in einiger Entfernung bis zum offenen Meer windet.

Steilküste nördlich von Tvøroyri auf Suðuroy

Der als „kindertauglich“ ausgeschilderte Weg führt nun eine mäßig befestigte, schmale Schlucht hinab1Auf dem Rückweg haben wir hier eine Familie getroffen, die eher weniger tauglich für den Weg gekleidet waren.. An deren Ende steht noch eine sehr matschige Umrundung des sich linker Hand erhebenden Höhenzuges an, dessen Hang freie Sicht und einiges Gefälle zum Meer hin erlaubt. Schon steht man in einem völlig abgeschiedenen, völlig runden Talkessel mit felsigen Wänden und grasig-sumpfigem Grund, dessen Zentrum ein ebenfalls recht runder See, der Hvannavatn, bildet.

Blick aus dem Tal über den Hvannavatn auf das offene Meer mit den Inseln Stóra Dímun und Lítla Dímun

Kegelförmige Reste von Lawinenabgängen überdecken die Hänge des Tals, von denen hat man einen wundervollen Blick über den See auf das Meer und die beiden kleinen Felsinseln Stóra Dímun und Lítla Dímun hat. Auch das Wetter war zunächst für färöische Verhältnisse geradezu traumhaft.

Da nur wenige weitere Wanderer während unseres Besuchs den Weg hierher gefunden haben, konnten wir die Sonnenstrahlen in völliger Abgeschiedenheit genießen und das feuchte Wiesenland um den See herum erkunden.

Nur bei unserer Mittagspause wurden wir dann von einigen Schafen aufmerksam beäugt, wobei gerade das weiße hier2Mit einer Halsmarke, auf der JEJ stand. besonders neugierig und zutraulich war. Sie werden dort zum grasen ausgesetzt und verbringen das ganze Sommerhalbjahr im Freien. Auch wenn es nicht so aussieht, ist das ganze Land in privatem Besitz und mit Zäunen unterteilt, die oft noch in großer Ferne auf für Mitteleuropäer sehr unzugänglichem Gelände zu sehen sind.

Da zunehmend dunkle Wolken aufzogen, beschlossen wir dann nach längerem Aufenthalt wieder den Rückweg anzutreten und wählten denselben Weg, den wir schon auf dem Hinweg gewandert waren. Problemlos und von oben trocken erreichten wir dann am späteren Nachmittag nach diesem wundervollen Aufenthalt in der Natur wieder die Zivilisation.

Dunkelheit, Sonne und Wolken entlang der Küste von Suðuroy
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