Trockener Elbsandstein – Einblicke

Nach An- und Ausblicken gibt es heute den letzten Teil über unseren Urlaub im Elbsandsteingebirge: Einblicke in die Details der Landschaft. So haben mich vor allem die engen Schluchten und die teilweise weit verstreut in der Gegend liegenden Felsen sehr beeindruckt. Besonders bei unseren Boulder-Ausflügen im Bahratal habe ich etliche solcher Felsen fotografiert.

Blick in eine Spalte im Bahratal.
Blick in eine Spalte im Bahratal.

Das Tal des kleinen Flusses ist geprägt von unzähligen Felsen mit wenigen Metern Höhe, die vom umgebenden Gelände abgebrochen und in das Tal gestürzt sind. Abgesehen von anderen Boulderern oder Kletterern ist die Gegend sehr einsam und urwüchsig. Entgegen meiner Erwartung gab es auch keinerlei begehbare Wege, sodass wir uns zu den ersten Felsen, die wir uns ausgesucht hatten, erst mal über eine halbe Stunde durch das Dickicht mit vielen dornigen Pflanzen kämpfen mussten. Entsprechen unmittelbar ist dafür aber auch das Naturerlebnis.

Der Nationalpark Sächsische Schweiz ist dagegen unglaublich gut ausgebaut. Es gibt an vielen Stellen Geländer, sodass man mit moderater Höhenangst auch so schmale Wege wie den Schrammstein-Gratweg gut wandern kann.

Ein besonders enger Teil des Schrammstein-Gratwegs.
Ein besonders enger Teil des Schrammstein-Gratwegs.

Zum Auf- und Abstieg auf die Felsen gibt es in unzähligen engen Schluchten teilweise ebenfalls sehr enge Stiegen. Viele davon sind quasi als Einbahnstraße vorgesehen und sollen nur in eine Richtung benutzt werden. Während der Aufstieg zur Bastei noch über eine sehr breite Treppe möglich ist und wir auch bei unserer ersten größeren Wanderung zum Carolafelsen über zahlreiche Treppen aufgestiegen waren, war der anschließende Abstieg über die „Wilde Hölle“ etwas anders. Nach einer Schlucht mit großen Steinblöcken als Stufen gibt es dort auch einige eiserne Haltestangen und Klammern als Tritte und die unten abgebildete Stiege.

Trotz sommerlicher Hitze seit mehreren Tagen war die Wilde Hölle immer noch recht feucht und angenehm kühl. Ich fand den Abstieg dort und insbesondere auch den Teil am Höllentor, durch das man nach der abgebildeten Stiege kommt, sehr spannend.

Ein Baum direkt an der Felskante etliche Meter über dem Wanderweg.
Ein Baum direkt an der Felskante etliche Meter über dem Wanderweg.

Ebenfalls sehr interessant fand ich die zahlreichen Pflanzen, die sich an teilweise sehr unangemessenen Orten finden. So geht man gelegentlich an Bäumen vorbei, die erst etliche Meter über dem Weg an steilen Felskanten stehen. Bis auf wenige wirklich exponierte Felsspitzen wie am Lilienstein oder an den Schrammsteinen ist der karge Fels überall bewachsen. Verlässt man den Aussichtspunkt am Lilienstein hat man schnell das Gefühl, in einem normalen deutschen Flachlandwald zu sein, auch wenn es nach wenigen Metern steil abwärts geht. Aber auch sehr kleine Pflanzen und Gräser findet man oft auf den Felsen, sowohl ganz oben als auch in kleinen Nischen, wo sich etwas Erde angesammelt hat.

Nach diesem bisher sehr grünen Einblick gibt es zum Abschluss aber auch noch einen Einblick in die unterirdischen Anlagen der Festung Königstein, die wir im Rahmen einer Führung besichtigt haben. Dort gibt es etliche militärische Anlagen, sowohl für die Lagerung von Vorräten als auch zur Herstellung von Munition, die wegen der Explosionsgefahr nur unterirdisch verarbeitet wurde. Auch ganze Kasernenkomplexe sind dort zur Tarnung halb unterirdisch angelegt worden, in denen im Ernstfall tausende Soldaten hätten stationiert werden können. Ähnlich wie in der Wilden Hölle war auch dort das Klima eher feucht-kühl und nicht sehr wohnlich…

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