Marseille bleibt bunt

Ich habe ja bereits vor längerem einen Artikel über unseren Marseille-Aufenthalt im September 2018 geschrieben, in dem es um Museen und die hohe Kunst von Ai Weiwei ging. Wie dort schon angekündigt, gibt es jetzt noch einen weiteren Bericht über künstlerische Aktivitäten in Marseille. Viele davon konzentrieren sich auf das Stadtviertel um den Cours Julien, einen größeren Platz in einem kreativen Viertel westlich der Innenstadt.

Wir hatten in der Nähe des Platzes nach einiger Suche einen Parkplatz in einer Tiefgarage gefunden und wurden auf dem Rückweg zu unserer Ferienwohnung auf die vielen Graffities aufmerksam. Die gesellschaftliche Akzeptanz und Kommerzialisierung der Street Art ist dort bereits weit fortgeschritten, hat sich zumindest teilweise von der ursprünglichen (illegalen) Sprayer-Kultur entfernt und ist zum Touristenmagneten geworden. Mittlerweile gibt es sogar Stadtführungen inklusive einstündigem Schnupperkurs im Sprayen.

So sind auch wir am nächsten Abend wiedergekommen und haben zunächst ein japanisches Restaurant besucht. Wie viele andere Geschäfte hat es eine thematisch zum Lokal passende und sehr aufwändig gestaltete Fassade. Im Inneren ist nur sehr wenig Platz, da wir aber sehr früh dort waren, konnten wir uns noch an einen der Tische unter einer Empore setzen, wo es zwar zu niedrig zum stehen, dafür aber sehr gemütlich war. Außerdem konnte ich dem Koch beim Flambieren unseres Essens in der Küche zusehen. Nach dem guten Essen war aber das Tiramisu mit Matcha statt Kaffee[ref]Sollte man immer so machen, wer mag schon Kaffee?[/ref] das große Highlight des Abends.

Nicht so kommerzielles Graffiti in Le Panier, dem ältesten Stadtteil Marseilles.

Es gibt aber auch in anderen Stadtteilen viele bunte Bilder zu sehen, etwa in dem ältesten Stadtteil Le Panier nördlich des alten Hafens von Marseille. Dort ist die Atmosphäre noch etwas rustikaler und weniger hip als am Cours Julien. Wir sind dort nur eines Abends auf dem Heimweg durch die engen und verwinkelten Gassen gelaufen und haben wahrscheinlich das richtige Zentrum des Viertels verpasst. Es gibt also noch genug zu Erkunden für einen weiteren Besuch in Marseille!

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