Backstein im Abendsonnenschein

Meinen diesjährigen Sommerurlaub habe ich mit meiner Freundin in Hamburg verbracht. Wir haben die Stadt und das Umland erkundet und dort bei hervorragendem Wetter natürlich unter anderem auch die Speicherstadt besucht. Davon gibt es jetzt ein paar Fotos.

Eine Tür an einem Speicher eines Teppichhändlers.

Eigentlich hatten wir geplant, an der deutschen Nordseeküste Urlaub zu machen. Da wir wegen der lange unklaren Möglichkeiten zur Corona-Impfung aber etwas spät dran waren, war schon alles ausgebucht. Ich wollte trotzdem gerne einen Freund in Hamburg besuchen, sodass unsere Wahl dann auf ein Hotel dort in zentraler Lage fiel. Statt Natur gab es dann umso mehr Kultur und wir haben einige interessante Museen besucht. Auch für Stadtspaziergänge mit der Kamera gab es natürlich Gelegenheiten.

Blau, rot und grau wechseln sich ab in der Hamburger Speicherstadt. Die roten Backsteingebäude werden eingerahmt vom Wasser der Kanäle auf der einen und den holperigen, alten Straßen auf der anderen Seite. So ergibt sich eine ungewohnte Folge von Straße, Häuserblock, Kanal, Häuserblock, Straße. Die Speicher sind nur Durchgangsstation, das Bindeglied zwischen Wasser und Land. Entstanden sind die Gebäude von 1885 bis 1927, weil Hamburg ab 1888 Teil des Deutschen Kaiserreichs wurde und es großen Lagerbedarf für die noch unverzollte Ware im Freihafen gab.

Die Brücke über den Wandrahmsfleet in der Hamburger Speicherstadt.

Hunderte Arbeiterhäuser wurden zwangsgeräumt, abgerissen und durch die Lagergebäude in schöner Backsteingotik ersetzt. Sie sind rational, profitorientiert und Symbole für den Beginn des modernen, internationalen Seehandels. Aber die Speicherstadt war nur eine Durchgangsstation. Auch wenn es noch einige Teppich- und Gewürzimporteure in der Speicherstadt gibt, werden viele der riesigen Flächen jetzt von anderen Betrieben, Touristenattraktionen und Museen genutzt. Der Seehandel ist längst zu den vollautomatisierten Containerterminals weiter draußen in der Elbe umgezogen.

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