Vor drei Wochen bin ich von meinem letzten Urlaub zurückgekommen. Wie schon im letzten Jahr habe ich den Besuch der jährlichen Konferenz meines aktuellen Forschungsgebietes mit einer Woche Erholung verbunden. Weniger spektakulär als im vergangenen Jahr fand die Konferenz dieses Jahr in Southampton an der englischen Ärmelkanalküste statt. Dafür hat mich meine Freundin begleitet und wir haben uns gemeinsam viel Zeit zum Fotografieren genommen.
Wir waren zunächst für einige Tage etwas westlich von Southampton auf der Halbinsel „Isle of Purbeck“ in den Orten Swanage und Wareham und danach noch für drei weitere Übernachtungen auf der echten Insel „Isle of Wight“. Im Rahmen der Konferenz gab es außerdem eine Exkursion nach Salisbury und Stonehenge, während es in Southampton nicht viel zu besichtigen gibt. Die Stadt ist ziemlich hässlich, nicht auf Touristen eingestellt und lebt vom Hafen mit vielen Kreuzfahrt-Gästen, die offenbar nur die enorm riesigen und überfüllten Einkaufszentren frequentieren.
Dass wir zu unserer ersten Unterkunft in Swanage trotz Verspätung unseres Fluges noch pünktlich gekommen sind, war vor allem dem sehr kleinen Flughafen von Southampton zu verdanken, wo wir von der Landung bis zum Bahnhof inklusive Passkontrolle und Gepäckabholung nur zehn Minuten gebraucht haben. Außerdem ist der Busverkehr überall sehr gut ausgebaut und es fahren auch am späteren Abend noch übergroße Doppelstock-Busse übers Land. Dabei ist Swanage ein relativ kleiner, etwas verschlafener Badeort an einer geschützten Bucht der Kanalküste und sieht wie auch die anderen kleineren Orte auf der Isle of Purbeck sehr klischeehaft englisch aus.
Wir hatten eine sehr schöne Unterkunft dort und ich habe mich am ersten Morgen tatsächlich getraut, ein full english breakfast zu essen. Sonst habe ich allerdings immer die Alternative aus Cornflakes, Obst, Joghurt, Croissant und Toast genommen, was oft sehr lecker und reichhaltig war. Tagsüber waren wir dann meist in Pubs zum Essen, wo es immer ein begrenztes, relativ günstiges Angebot an Speisen gibt. Vieles davon [ref]unter anderem auch Burger und die labberigen Pommes, die in England chips heißen und die es zum Beispiel auch als Beilage zu Lasagne gibt[/ref] fand ich aber ziemlich schlecht und das beste Preis-Leistungsverhältnis gibt es oft in den zahlreichen asiatischen Restaurants. Wir haben aber auch die Vorzüge der englischen Kultur wie cream tea mit scones, fudge und die große Auswahl an cider in den Pubs genossen. Außerdem mag ich ja Erdnüsse mit Honig und Salz, was sich erst sehr langsam auf dem deutschen Markt etabliert…
Ebenfalls genossen haben wir das Wetter, das in der ersten Woche überhaupt nicht englisch, sondern äußerst schön war, auch wenn der Sonnenbrand etwas lästig war. Ansonsten fand ich es sehr angenehm, im Gegensatz zu den letzten beiden Reisen, einfach mit den Menschen in meiner Umgebung reden zu können. Die Leute dort haben aber einen sehr britischen Akzent, den ich oft nicht gut verstehe. Man kann sich trotzdem schön über die Ortsnamen lustig machen und ich bin nun stolzer Besitzer einer englischen Ausgabe von The meaning of Liff von Douglas Adams und John Lloyd. Meine Favoriten sind Furzebrook, East und West Lulworth und Hamworthy (dt. schinkenwürdig), wobei wir gelernt haben, dass furze das englische Wort für Ginster ist.
3 Kommentare zu “Urlaub im Süden (von England)”