Schleusentreppe Berg: Stairway on the Water

Auf unserer Schweden-Reise ging es nach dem Stockholm-Aufenthalt langsam wieder zurück nach Süden. Bevor wir wieder an die Küste fuhren, stand aber noch ein touristisches Highlight in der Mitte Schwedens auf unserer Route: die Schleusentreppe von Berg[ref]Eine kurze Wikipediarecherche zeigt, dass Schleusentreppen gar nicht soo selten sind.[/ref].


Die Anlage entstand aus dem Wunsch heraus, durch den Bau des Göta-Kanals die beiden schwedischen Küsten über die beiden großen Seen zu verbinden. Da ganz Skandinavien aber seit der letzten Eiszeit immer noch am auftauchen ist, hat sich das Festland und die Oberfläche der Seen schon mehrere Dutzend Meter gehoben. Um den Höhenunterschied von insgesamt über 90m zu überwinden, sind zahlreiche Schleusen im Kanal nötig. Elf davon befinden sich bei dem kleinen Ort Berg. Die Besonderheit daran sind vor allem die sieben direkt hintereinander als Treppe angeordneten Schleusen, die jeweils ein paar Höhenmeter überwinden.

Blick über die 7 Schleusen von oben auf den See.
Blick über die 7 Schleusen von oben auf den See.

Seine ursprünglich beabsichtigte wirtschaftliche Bedeutung als Transportweg hat der Göta-Kanal nie vollständig erreicht, da er bald von der Eisenbahn abgelöst wurde.  Heute ist er vor allem als Touristenattraktion beliebt, mit Berg als Highlight, auch wenn die Fahrt durch die komplette Schleusenanlage ziemlich lange dauert. Besonders breit ist der Kanal nicht und so finden sich vor allem Segelboote als Pasagiere in den nach wie vor betriebsfähigen Schleusen. Man kann aber auch richtige Kreuzfahrten auf dem Göta-Kanal buchen.

Segelboot in einer Schleuse in Berg.
Segelboot in einer Schleuse in Berg.

Ansonsten gab es in Berg neben dem großen Parkplatz und der Schleusenanlage nur ein Kiosk mit einer Minigolfanlage, bei dem ich mein erstes (und vielleicht auch letztes) Lakritz-Eis[ref]Lakritz-Eis ist nichts besonderes in Schweden. Jede größere Eisfirma hat welches im Angebot, sodass man es fast überall kaufen kann. Lecker fand ich es trotzdem nicht[/ref] gegessen habe, sowie eine Würstchenbude mit echten thüringer Bratwürsten. Wie sich herausstellte, war auch der Besitzer der Bude ein echter Deutscher, der sich vor Jahrzehnten unsterblich in Schweden verliebt hat und seitdem dort im Sommer mit seinem Bratwurststand und vielen verschiedenen Sorten deutscher Bratwurst durch die Touristenregionen tourt. Deutsche Urlauber mit Bratwursthunger gibt es ja genug in Schweden. Seine Frau war ebenfalls mit einem eigenen Imbissstand dabei.

Ein Schleusentor im schwedischen Berg.
Ein Schleusentor im schwedischen Berg.
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3 Kommentare zu “Schleusentreppe Berg: Stairway on the Water

  1. Mir stellt sich nur die Frage: Warum nicht in einer etwas größeren Schleuse hoch und runter fahren? Ginge das nicht schneller?

    Lakritz-Eis klingt wirklich nicht lecker… aber ich esse ja auch keine reguläre Lakritze, von daher zählt meine Meinung hier wohl nicht.

    LG
    Andi

    1. Mittlerweile baut man für größere Höhendifferenzen wohl auch vor allem Schiffshebewerke. Schleusentreppen scheinen eher ein historisches Phänomen zu sein, da sie natürlich deutlich weniger aufwändig sind. Sehr interessant fand ich übrigens auch das Wasserkeilhebewerk in Frankreich, bei dem zwei Dieselloks einen Wasserkeil mit Schiff drin einen Berg hoch schieben. Sieht auf den Fotos aus, als habe das ein verrückter Bastler im (sehr großen) Keller zusammengeschweißt.

  2. Die Steigung des Berges ist nicht so groß. Da wäre der eine einzelne große Schleuse wahrscheinlich deutlich aufwändiger, als viele kleine, die sich der Steigung besser anpassen können. Sonst hätte man ja entweder den Berg abtragen oder aufschütten müssen.

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