Jag älskar Sverige!

Ich bin jetzt seit einer guten Woche wieder aus meinem Urlaub in Schweden zurück. Ich bin dort mit meiner Freundin drei Wochen mit unserem neu gekauften Zelt und meinem alten VW Polo durch das Land gefahren. Wir haben so einiges angeguckt und ein mir sehr sympathisches Land kennen gelernt.

 

Wir sind zunächst von Travemünde aus mit der Fähre nach Trelleborg an die südlichste Küste Schwedens übergesetzt. Von dort aus sind wir zunächst in das nur 30km entfernte Malmö gefahren, um dann die Westküste Schwedens zu erkunden.

unsere Fahrtroute grob nachgezeichnet in einem OpenStreetmap-Kartendienst, Länge hier 2266 km
unsere Fahrtroute grob nachgezeichnet in einem OpenStreetmap-Kartendienst, Länge hier 2266 km

Von Göteborg ging es dann quer durch das Land zwischen den beiden riesengroßen Seen Vännern und Vättern hindurch nach Stockholm. Auf dem Rückweg haben wir dann noch etliche Male an der Ostküste übernachtet und die Insel Öland angeguckt. Insgesamt sind wir so in den drei Wochen in Schweden etwa 2500 km Auto gefahren. Wir haben die Route mal in einem Online-Dienst nachgebaut. Dabei ist das Bild links entstanden. Sollte ich es schaffen, die Wegpunkte in irgendeiner Form online auf einer richtigen Karte anzuzeigen, gibt es auch noch einen Link.

Insgesamt haben wir auf 13 verschiedenen Campingplätzen je eine oder zwei Nächte verbracht. Das Finden von solchen ist ziemlich einfach, da Campingplätze in der Regel schon auf den Fernstraßen und Autobahnen ausgeschildert sind. Auch sonst ist Autofahren in Schweden sehr angenehm, sofern man Kreisel mag. So ist jede Stadt ab etwa 20000 Einwohnern von einem Ring von Kreiseln umgeben. Man fährt nicht selten durch fünf aufeinander folgende Kreisel mit jeweils 500 m Straße dazwischen. Das führt schnell zu völliger Orientierungslosigkeit, aber auch hier hilft fast immer die sehr gute Beschilderung. Wir haben uns jedenfalls nie ernsthaft verfahren. Schwieriger ist dagegen das Parken in Schweden, da viele Parkautomaten und Parkhäuser nur auf Kreditkartenzahlungen eingestellt sind. Ein Mal mussten wir den einzigen Münz-Automaten auf dem Parkhausdach suchen. Die Parkgebühren werden in der Regel offensichtlich ausgelost. So kann man in 20 Metern Entfernung wahlweise 2 Stunden kostenlos parken und für jede weitere Stunde 12 Kronen bezahlen, wobei man dann mindestens 25 Kronen bezahlen muss, oder alternativ 1 Stunde gegen eine Summe von 8 Kronen pro 20 Minuten parken (zum Vergleich: 8,7 Kronen sind etwa 1€).

unser Zelt und das Auto auf einem felsigen Campingplatz an der Ostküste
unser Zelt und das Auto auf einem felsigen Campingplatz an der Ostküste

Auch bei Campingplätzen kann man sehr unterschiedliche Summen bezahlen: wir haben für ein Zelt für eine Nacht zwischen 132 und 345 Kronen bezahlt. Dabei macht der Preis trotzdem kaum einen Unterschied in der Ausstattung. Der zweitteuerste Platz (Lysingsbadet Resort in Västervik) war mit fünf Sternen und großem Entertainment-Angebot usw. ausgestattet, hatte aber verglichen mit anderen Plätzen ziemlich gammelige Waschräume und eine eher ungepflegte Zeltwiese. Der günstigste Platz, auf dem wir zwei Tage später waren (bei Karlshamn), war ähnlich ausgestattet und hatte statt einem eher erdigen Strand sehr interessante Felsen (auf dem Foto zu sehen). Insgesamt gab es aber auf vielen Campingplätzen eine ganz gute Ausstattung mit Kochgelegenheit und trockenem Aufenthaltsraum, die wir wegen starkem Regen auch zwei Mal nutzen mussten.

Typische Hütten auf einem schwedischen Campingplatz
typische Hütten auf einem schwedischen Campingplatz

Außerdem gab es auf allen Plätzen die in Schweden beliebten Hütten, von denen wir wegen nassem Zelt und insgesamt nassem Tag auch eine Nacht Gebrauch machen mussten. Das war dann noch deutlich teurer und bot auch nicht viel mehr Komfort als ein Zelt, da die Hütte auch nicht mit Wasser oder Kochgelegenheit ausgestattet war. Sonst hat uns das Zelt aber gute Dienste geleistet, etwas nass wurde es nur gelegentlich durch kondensierende Luftfeuchtigkeit an der Innenseite des Außenzeltes. Außerdem hat MSR dem Mutha Hubba leider keine Abspannleinen beigelegt. Wir hatten welche von einem alten Zelt mit und haben die auch mehrmals gebraucht. Vor allem an den steilen Seiten ist das Zelt recht windanfällig (und es kann sehr windig werden an der Küste in Schweden!), steht mit Leinen befestigt dann aber doch wieder sehr gut!

Insgesamt fand ich das viele Autofahren und Besichtigen zusammen mit den doch sehr zeitraubenden Routineaufgaben (Zelt aufbauen, Kochen, …) eher stressig. Ich hätte einige Gegenden gerne genauer erkundet und mehr Zeit auf ein und dem selben Campingplatz verbracht. Andererseits haben wir viel von Südschweden gesehen und die geplante Reiseroute war gut in drei Wochen durchführbar. Es bleiben viele Erinnerungen an ein beeindruckend schönes Land. Einige davon werde ich hier in den nächsten Wochen mit euch teilen.

Hütten auf der Insel Vinga vor Göteborg
Hütten auf der Insel Vinga vor Göteborg

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Ein Kommentar zu “Jag älskar Sverige!

  1. Für Familienurlaub sind die teureren Campingplätze ja bestimmt ganz schön mit den ganzen Freizeitangeboten, aber für Durchreisende wie wir ziemlich sinnlos. Man bezahlt zwar für diese Extra-Angebote, kann sie aber nicht nutzen, da sie abends, wenn man den Campingplatz erreicht bereits geschlossen sind und man morgens keine Zeit hat, weil man den Platz zu einer bestimmten Zeit verlassen haben muss. Das ist recht schade, manches davon hätte ich gerne ausprobiert.

    Die Standardausrüstung für einen schwedischen Campingplatz ist eindeutig der Minigolfplatz. Den gab es auf (fast) jedem Campingplatz. Ich selber bin nicht unbedingt ein Fan von Minigolf, aber da es so viele Plätze gab, haben wir es auch mal gespielt. Das war zwar nicht auf einem Campingplatz, sondern in Berg bei der Schleusentreppe, aber das ist ja egal. Der Platz in Vastervik war ein richtiger Abenteuerplatz mit großer Pool-Anlage, Hüpfburgen, Spielplätzen und Abenteuerberg mit Seilbahn und so. Die Poolanlage hatte bereits geschlossen und die Hüpfburgen wurden kurz nach unserer Ankunft abgebaut (auch wenn sie uns dort wohl eh nicht drauf gelassen hätten…). Oft gab es auch kostenloses W-LAN, aber das haben wir nie benutzt. Wir waren ja im Urlaub, da braucht man kein Internet, finde ich.

    So haben sich die teuren Campingplätze für uns nicht gelohnt, aber wir hatten ja auch keine Alternative. So toll ist Wildcampen auch nicht. Ich bin wohl mittlerweile zu verwöhnt für so etwas. Früher hätte es mir vielleicht besser gefallen.

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