Sogar bis nach Frankreich konnte man im vergangenen Sommer mit dem 9-Euro-Ticket der Bahn fahren. Von Karlsruhe aus kam man zum Beispiel ganz gut nach Wissembourg, einer kleinen Stadt im Elsass direkt an der deutsch-französischen Grenze. Dort kann man dann zum Beispiel mit dem Bus zur Burg Fleckenstein weiterfahren.

Dieser spezielle Wanderer-Bus hat uns zwar noch einige Euro extra gekostet, fuhr aber recht regelmäßig und durch sehr schöne Landschaft. Die Endstation ist direkt am Informationszentrum der Burg Fleckenstein. Dort kann man dann Eintrittskarten für die Burg kaufen, die sogar noch reduziert sind, wenn man das Busticket vorzeigt. Trotzdem wird das Angebot offenbar nur sehr wenig angenommen. Wir hatten sowohl auf Hin- als auch Rückfahrt einen ganzen, großen Linienbus völlig für uns.

Vom Infozentrum zur Burg selbst ist es noch ein kurzer Weg durch den Wald, bis sich vor dem neugierigen Besucher ein riesiger Fels erhebt, der von weiteren Befestigungsanlagen umgeben ist. Ein Treppenturm und Mauerreste auf dem hohen und schmalen Plateau zeugen von der Bebauung und der Nutzung als Burg. Im Inneren ist der Fels trotz seiner geringen Breite von mehreren Schächten, Treppen und Lagerräumen durchzogen. Der Ausblick von der Plattform reicht weit über den umliegenden Wald hinaus, in dem in nur wenigen hundert Metern Entfernung von der Burg die deutsch-französische Grenze verläuft.
Auch die Stadt Wissembourg ist durchaus sehenswert. Neben einer alten Klosterkirche aus dem Mittelalter mit Resten eines gotischen Kreuzganges hat die Stadt trotz der überschaubaren Anzahl von etwa 7000 Einwohnern ein kleines, hübsch angelegtes Stadtzentrum, das noch die mittelalterliche Form und Befestigung erkennen lässt. Damals war Wissembourg eine Reichsstadt des Heiligen Römischen Reiches. Jetzt gehört die Stadt zu Frankreich, was zum Beispiel auch an der Rathausfassade sehr deutlich gemacht wird. Das zusätzliche Auslandsgefühl hat den Tagesausflug aber gleich noch reizvoller gemacht.


