Es wird mal wieder Zeit für einen Urlaubsbericht! Zum Glück gibt es noch einiges über unsere Reise nach Südengland im vergangenen Jahr zu erzählen. Heute geht es um den für mich definitiv schönsten Abend des letzten Jahres, den wir in der Alum Bay auf der Isle of Wight verbracht haben. Neben der spektakulären Klippe der Bucht gibt es dort auch noch die Needles, ein paar schmale Felsen im Meer, die den westlichsten Punkt der Insel bilden.

Wir hatten auf der Isle of Wight eine schöne Unterkunft in einem Bed & Breakfast in einem Vorort der Inselhauptstadt Newport, die mittig auf der Insel liegt. Wie auch auf der Isle of Purbeck ist dort das Busnetz sehr gut ausgebaut und man kann von Newport aus bequem in alle Richtungen an die Küste fahren. Heute geht es um den westlichsten Teil mit den Needles und der Alum Bay, der Bucht direkt nördlich der Felsen.

Wie schon bei der Besichtigung von Corfe Castle beschlossen wir, zum besseren Fotografieren abends lange vor Ort zu bleiben und brachen erst am Nachmittag auf. Mit dem Bus kommt man direkt bis zum Eingang eines größeren Areals aus Parkplätzen, Souvenirshops und anderen „Attraktionen“, die an der sandigen Klippe liegen. Wir wendeten uns aber zunächst den Needles zu. Die bestehen aus ein paar länglichen Felsen im Meer mit einem Leuchtturm an der äußersten Spitze, der das Ende der Ilse of Wight markiert. Oberhalb davon liegt noch eine Festungsanlage, die Old Battery, die zu der späten Stunde schon nicht mehr zu besichtigen war.

So gingen wir weiter zu einer Aussichtsplattform bei der New Battery, einer weiteren Geschützstellung aus dem Zweiten Weltkrieg, wo es noch Betonreste eines Raketen-Teststandes gibt. Von dort aus hat man dann bei starkem Wind einen ganz guten Blick auf die Needles. Wir machten uns bald wieder auf den Rückweg zu dem Parkplatz an der Klippe, um anschließend zu Fuß hinabzusteigen zum Strand in der Bucht. Der Sessellift, der offenbar für die meisten Besucher die Hauptattraktion dort ist, war ebenfalls schon nicht mehr in Betrieb.

Unten stellte sich dann allerdings heraus, dass die Klippe selbst mit ihrem vielfarbigen Sand(-stein) und der ebenso vielfarbige Kieselstrand das Sehenswerteste überhaupt sind. Durch die vorgerückte Stunde hatten wir, bis auf ein an der Sesselliftstation angelndes Pärchen, den Strand für uns alleine und haben ihn ausgiebig erkundet. Dass die größtenteils abgesperrte Steilküste (mit dem Parkplatz oben drauf) ein sehr fragiles, fast schon flüssiges Gebilde ist, zeigte sich vor allem an einer Stelle mit frisch abgebrochenem roten Gestein.


Unser Plan war dann vor allem, auf den Sonnenuntergang zu warten, sodass wir noch einige Zeit damit verbringen konnten, zwischen den Kieselsteinen zu sitzen und dem Meer zuzuhören, dass immer abwechselnd angerauscht kommt um dann gluckernd durch die Kiesel abzufließen. Und das immer wieder. Unermüdlich und unglaublich gut.
Im Wanderschuh ist das Meer übrigens nicht ganz so gut, aber was macht man nicht alles für gute Fotos… Je länger die Schatten wurden, umso mehr Fotos machten wir dann auch von den Needles und der ausgedehnten Bucht.
Der ultimative Sonnenuntergang blieb dann aber trotz des tagsüber sehr schönen Wetters aus, sodass euch der größte Kitsch erspart bleibt. Zum einen war es einfach etwas diesig über dem Horizont, zum anderen waren wir auch nicht zur richtigen Jahreszeit dort, um einen Sonnenuntergang nahe bei den Needles zu sehen. So bleibt als Abschlussbild nur folgendes:

Hatte ich schon erwähnt, dass ich es dort sehr toll fand und dass ich Ultraweitwinkel-Aufnahmen mag?